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Auch die Rhön ist schön ...

Juni 2021

Steinwand — Gangolfsberg und NSG Lange Rhön

Besucherzaehler


Im Juni sank die Inzidenz in Deutschland auf/unter 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen.
Nach und nach wurden die Beschränkungen gelockert und Gastwirtschaften durften wieder öffnen.
Als dann auch noch schönes Wetter angesagt wurde, konnte uns nichts mehr halten.
Unser Wohnmobil wollte endlich bewegt werden.

Es müssen nicht immer exotische Ziele sein. Die Rhön in der Mitte von Deutschland wird oft übersehen.
Sie hat weder schroffe Gipfel noch steile Abhänge und gehört dazu noch zu den feuchtesten Ecken Deutschlands.
Deshalb neigt man dazu, auf der Autobahn einfach an dieser schönen Gegend vorbei zu fahren, ohne sich mit ihr zu beschäftigen.
Dabei ist die Rhön eine ideale Wandergegend mit phantastischen Nah- und Fernsichten und einem über 6.000 km langen Wanderwegenetz.

Sonntag, 13. Juni 2021

Wanderung von der Steinwand um die Maulkuppe

Am Gasthaus zur Steinwand (50.523968, 9.865349) haben wir sehr gut gegessen und auch die Nacht verbracht.
Auf dem rechten Foto ist das Gasthaus zur Steinwand am Bildrand ganz rechts zu sehen.

Nachmittags haben wir einen kleinen Spaziergang um die Maulkuppe und über die Poppenhausener Kunstmeile gemacht.
Die 26 Kunstwerke der Kunstmeile sind seit 2001 im Verlauf mehrerer „Bildhauertage“ zu einem jedes Mal anderen Motto entstanden.

Molch in einer Tränke am Wegesrand — Blick in die Fuldaer Senke
Nach dem Spaziergang haben wir dann noch ein bisschen den Kletterern an der Steinwand zugeschaut.

Die Steinwand liegt auf 646 m Höhe.
Sie besteht aus Ponolith, einem grün-grauen vulkanischen Gestein
und ist wohl die beeindruckendste Felsformation in der Rhön.

An der 100 m langen und 20 m hohen Steinwand gibt es rund 100 Kletterrouten.
Spiderman? >

Montag, 14. Juni 2021

Über den Gangolfsberg zur Basaltprismenwand und über die Lange Rhön
- die schönste Wanderung unserer kurzen Rhönrundreise -

Geparkt haben wir auf dem Wanderparkplatz der Thüringer Hütte (50.479408, 10.083226)

Das Geviert der Grundmauern auf dem linken Bild sollen die Reste der Gangolfskapelle sein, die 1525 im Bauernkrieg zerstört wurde.
Am Naturlehrpfad Gangolfsberg kann man das vulkanische Erbe der Rhön besonders schön bewundern
. - rechts: der Alte Steinbruch

Im aufgelassenen "Alten Steinbruch" sind die aufrecht stehenden Basaltsäulen
noch gut erkennbar. Hier wurde Ende des 19. Jhdt der Basalt
in körperlich schwerer Arbeit geborgen und weiterverkauft.

Vor ca. 20 Mio. Jahren drang der Basalt als zähflüssiges Magma aus dem Erdmantel auf. Die noch heißen Gesteinsmassen kamen oberflächlich mit Wasser in Kontakt, so dass beim Abkühlen/Erstarren polygone Schrumpfungsrisse entstanden. Das Ergebnis der damaligen Kontraktion des Basalts können wir heute noch in der Säulenform mit Wabenmuster erkennen.

Sogar die Wegbefestigung vor der Basaltprismenwand besteht aus Basaltsäulen.
In der gut 7 m hohen Felswand stehen die Basaltsäulen schräg bis waagerecht.

Die beeindruckende Basaltprismenwand wirkt, als hätte jemand die Basaltsäulen systematisch aufeinander gestapelt.

Der sagenumwobene „Teufelskeller“ ist ein herunter gebrochener Felsbrocken,
der so zum Liegen kam, dass darunter eine kleine Höhle entstanden ist.
Die Höhle ist etwa fünf mal drei Meter groß, hat allerdings nur eine geringe Höhe.
Hier soll der Sage nach einst der Teufel sein Unwesen getrieben haben.

Anschließend verläuft die Wanderung über einen oft nur schmalen Waldpfad entlang der Elsbachschlucht. ^
Wenn man den Wald verlassen hat, öffnet sich die Landschaft und zeigt ein ganz anderes Bild - wunderschön!

Der ursprüngliche Buchenwald auf der Langen Rhön ist zu großen Teilen mittelalterlichen Rodungsphasen zum Opfer gefallen.
In der anschließenden extensiven Nutzung des Landes als Mähwiesen und Weideflächen 
hat sich eine große Artenvielfalt an Blütenpflanzen und Bodenbrütern eingestellt.

Die Magerrasen im Naturschutzgebiet "Lange Rhön" werden von Schafen beweidet.
Ich war total beeindruckt von der Schönheit und Artenvielfalt dieser Landschaft.

Die Bergwiesen werden durch regelmäßige Mahd gepflegt und entwickeln sich zu Wiesentypen,
die sich durch eine besondere Artenvielfalt auszeichnen. Solch bunte Wiesen sind leider sehr selten geworden.
Fast alle Wiesen sind heutzutage durch starke Düngung zu reinen Grasäckern verkommen.

In der Rhön sind Storchschnabel-Goldhafer-Wiesengemeinschaften am meisten verbreitet. — Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)

Direkt neben dem Weg habe ich eine Orchidee in voller Blüte entdeckt. — Ein großer Bestand an Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis)

rechts: Blick zur Rother Kuppe
Da die Thüringer Hütte wegen Corona bedingtem Personalmangel heute geschlossen hatte, sind wir auf die Rother Kuppe ausgewichen.

Übernachtet haben wir anschließend auf dem ruhigen und sauberen Wanderparkplatz Roter Rain mit WC bei Wüstensachsen/Ehrenberg
(50.491212, 10.001452).


Unser nächstes Ziel war DAS Touristenziel der Rhön, die Wasserkuppe


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