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Bretagne - Land am Meer

Anfang - Ende September 2016

Finistère: Douarnenez — Pointe du Millier — Pointe de Brézelec — Pointe du Raz
Pont-Croix — Languidou — Tronoen — Saint-Guénolé — Concarneau — Kerascoet

Megalithküste: Carnac — Locmariaquer — Auray

Besucherzaehler


Carnac - Steine gucken

Alignements de Ménec
Die Anlage umfasst insges. 1.099 Menhire verteilt auf 11 parallel verlaufenden Reihen (1.167 m Länge, 100 m Breite).
Nach Westen hin nimmt die Größe der Menhire zu, bis zu teilweise 4 m.
70 Menhire bilden am westlichen Ende einen halbkreisförmigen Cromlec'h (Steinkreis)

Die Steinalleen von Carnac sind die größten Megalith-Anlagen der Welt. Die Menhire (aufrecht stehende, große Steine) wurden hier um 4500 v.Chr. aufgestellt.
Heute sind davon noch weit über 2800 Steine in mehreren Gruppierungen zu sehen, auf einer Fläche von 40 Hektar und einer Länge von 4 Kilometern.
Für den nächsten Tag stand uns also eine etwas größere Wanderung mit den Hunden bevor.

Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz Carnac Alignements (N47,59603, W3,07185) inmitten der Anlagen.


Sonntag, 18. September 2016

Wanderung im Reich der Megalithen

Alignements de Kermario
Die Alignements von Kermario sind die schönsten Anlagen mit größeren Megalithen als in Ménec.
1.029 Menhire verteilen sich in 10 Reihen (1.120 m Länge, 101 m Breite)
Die größten Menhire erreichen eine Höhe von 6,40 m.

Der Dolmen von Kermario steht direkt neben der Straße.
Die ursprünglich bedeckten und heute freiliegenden Dolmen (vom Bretonischen dol = Tisch und men = Stein) werden als Grabkammern angesehen.
Die Archäologie scheint bis heute keinen weiter reichenden Aufschluss über die Bedeutung der Megalithen erbracht zu haben.
Man nimmt an, dass diese gewaltigen kollektiven Leistungen der jungsteinzeitlichen Gesellschaften religiös motiviert waren.

Hunderttausende von Besuchern haben in den letzten Jahrzehnten die Heidelandschaft in den Menhirfeldern derartig ruiniert, dass einzelne Steine aufgrund der
Bodenerosion umgefallen sind. Aus diesem Grund entschloss sich die Gemeinde 1992, große Teilbereiche der Alignements durch Zäune vor der wachsenden
Besuchermenge zu schützen. Im Sommer sind die Anlagen geschlossen und können nur an einigen Wochenenden betreten werden.
Wir waren zum Glück an einem solchen Wochenende hier und fanden offene Tore vor.

Die religiöse Bedeutung der einzeln oder in Gruppen aufgestellten Menhire wird nicht angezweifelt.
Die Alignements könnten z.B. heilige Straßen und Prozessionswege darstellen.
Bis auf die vage Möglichkeit des Zusammenhangs mit einem Sonnenkult sind sie nicht recht interpretierbar.

In diesen 3 m hohen Menhir indicateur sind im unteren Teil 5 Schlangensymbole eingemeißelt. >
Ausgrabungen förderten am Fuß des Menhirs 5 polierte Steinbleile zutage,
die mit der Schneide nach oben zu den 5 Schlangen zeigten.
Der Schlangenmenhir ist älter als die umliegenden Menhirfelder.

Die marode Eisentreppe im alten Mühlenturm wurde durch eine solide Stahlkonstruktion ersetzt.

Wer nicht so weit laufen will, kann sich die Steinfelder auch vom Touristenbähnchen aus ansehen.


Le Geant et le Quadriliatère du Carnac

< Der Menhir "Le Geant" ist ca. 6,5 m hoch.
Kinderlose Ehepaare glaubten bis ins 20. Jhdt. hinein an eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung der Menhire.
Die körperliche Verei
nigung in unmittelbarer Nähe des Géant du Manio sollte die Kinderlosigkeit beseitigen.

Nur wenige Meter von Le Geant entfernt findet man einen viereckigen Cromlec'h (= Steinkreis),
während andernorts die runde Form des Cromlec'h vorherrscht.


Alignements de Kerlescan
In dieser Anlage befinden sich 594 Menhire in 13 Reihen (880 m Länge)
Dazu am Westrand ein teilweise zerstörter Cromlec'h von 39 Menhiren.


Tumulus de Kercado

Sehr ungewöhnlich für Tumuli ist der Menhir auf dem höchsten Punkt des Hügels.

Der Tumulus de Kercado von 4.700 v.Chr. ist der älteste Grabhügel des Morbihan.


Ensemble Mégalithique de Locmariaquer

Direkt an der Durchgangsstraße gibt es einen großen Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile erlaubt sind (N47.571711, W2.952843).

Die Überreste des einst 170 m langen Steinhügels Tumulus d'er-Grah waren kaum fotografierbar.
Ursprünglich ersteckte er sich noch mehrere Dutzend Meter weiter.
Die an der höchsten Stelle des Tumulus befindliche Steinplatte bildet den oberen Teil
der zentralen Grabkammer. Fundstücke in der Grabkammer weisen darauf hin,
dass hier eine bedeutende Persönlichkeit ihre letzte Ruhestättte gefunden hat.

Der Dolmen "Table des Marchands" lag bis 1937 frei und wurde als Hügelgrab restauriert. Der bruchstückhaft erhalten gebliebene Steinhügel wurde aufgeschüttet,
so dass die Grabkammer wieder bedeckt ist. In den letzten Jahren wurde der Steinhügel (Cairn) wesentlich vergrößert.

Der berühmte Tragstein am Ende des Ganges wurde besonders in Szene gesetzt, so dass die Verzierungen gut zu erkennen sind.
Die schildförmige Stele aus hellem Sandstein gehört zum Vollkommensten, das die neolithische Kunst hervorgebracht hat.
56 Krummstäbe sind symmetrisch in 4 übereinander liegenden Reihen fein herausgearbeitet.

Die Grabkammer ist recht geräumig (12 qm, 2,50 m Höhe).
Der "Tisch der Kaufleute" setzt sich aus 3 Platten zusammen, die auf 17 zugespitzten Tragsteinen ruhen.

Der Dolmen ist ein Gemeinschaftsgrab, in dem die Körper der Verstorbenen zusammen mit verschiedenen Gegenständen und Opfergaben bestattet wurden.
Der die Grabstätte ummantelnde Cairn diente zum Verbergen der Stätte vor den Augen der Lebenden.

Auch die Deckplatte zeigt Verzierungen. Man kann eine Axt erkennen und das Vorderteil eines Tieres.
Das Hinterteil dieser Tierzeichnung befindet sich übrigens in ca. 4 km Entfernung auf der Insel Gavrinis.

Erst 1984 konnte man nachweisen, dass die Deckplatte des Table des Marchands zusammen mit den Überliegern der Gruft Er-Grah
und des Ganggrabs Gavrinis einst zusammen einen 14 m hohen Menhir bildeten.

Wenn auch zerbrochen am Boden liegend, so ist der "Grand Menhir brisé" (dt.: großer zerbrochener Hinkelstein), der größte Menhir der Welt mit ehemals 20 m Länge.
Er sollte wahrscheinlich als 'Menhir indicateur' auf die daneben liegenden Gräber hinweisen und ist das letzte Zeugnis einer monumentalen Stelenreihe
,
deren Standorte im Boden angedeutet sind. Die Gruben zum Verkeilen dieser Stelen sind noch am Kies erkennbar. Die verschwundenen,
z.T. gravierten Steine wurden in anderen Bauwerken nahe Locmariaquer wiederverwendet (z.B. im Table des Marchants und Gavrinis).


Am Camping Municipal de la Falaise

Eigentlich wollten wir auf dem Stellplatz von Locmariaquer übernachten. Obwohl man dort nur max. 24 Std. stehen darf, wurde er von Dauerstehern blockiert
und war völlig überfüllt. So sind wir ein paar Meter weiter gefahren und haben sehr gut auf dem Camping Municipal de la Falaise gestanden
(N47.556165, W2.939740). Im Camping-'Snack' haben wir abends überraschend gut gegessen.


Auf einem Spaziergang mit den Hunden haben wir den Dolmen "Les Pierres Plates" mit seinem Menhir indicateur erkundet.

Ungewöhnlich ist an diesem Dolmen, dass der 24 m lange Gang etwa nach einem Drittel seiner Länge nach links abknickt.
Berühmt geworden ist das Langgrab durch seine vielen Eingravierungen.

< Besonders beeindruckend sind die Gravuren auf einem der Tragsteine.
Auf ihm wird die Muttergöttin der Megalithkultur
als ovale Schildform mit mehreren Paaren von Brüsten,
die die Fruchtbarkeit symbolisieren, dargestellt.

Montag, 19. September 2016

Vormittags stand erst mal wieder ein ausgiebiger Spaziergang mit den Hunden zum Pointe de Kerpenhir an.
Von dort aus kann man über die Engstelle, die die Bucht von Morbihan vom Meer trennt, nach Port Navalo an der Spitze des gegenüber liegenden Landarms sehen.
links: Bei Ebbe strömten die Bretonen zu den nun frei liegenden Felsen, um nach den Schätzen des Meeres zu suchen.

Das 130 qm große "kleine Meer" (breton. Mor-bihan) schrumpft bei Ebbe um ein Drittel.
An der Engstelle konnte man das bei Ebbe ablaufende Wasser gut erkennen.

Der Menhir "Men-er-Letionec" ist ein Überbleibsel eines ehemaligen Steinkreises/Cromlec'h. >


Auray

Geparkt haben wir zentrumsnah (N47,66598, W2,99673)

Auray soll eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Altstädte der Bretagne besitzen.
Nunja. Wir hatten mehr erwartet.

L'eglise Saint-Gildas

Unser nächstes Ziel hatte allerdings wirklich eine beeindruckende Altstadt zu bieten!


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