Zur "Perlenkette" am Nordharz

Anfang Juni 2015

Hannover (Herrenhauser Gärten), Hildesheim, Wolfenbüttel

Nachtrag 2022:
Im Jahr 2022 waren wir noch mal im Harz,
da wir 2015 unsere Reise vorzeitig abbrechen mussten.
Deshalb hat unsere Harzreise zwei Teile:
Teil 1: zur Perlenkette am Nordharz (von Hannover bis nach Quedlinburg)
Teil 2: durch das Bodetal von Thale bis Herzberg

Besucherzaehler

Anfang Juni hatten wir endlich wieder Zeit zum Reisen. Viel Zeit sogar!
Endlich mal eine Tour, bei der keine Termine zur Eile drängen ... dachten wir ...

Während für den Süden und Osten Deutschlands eher schlechtes Wetter vorausgesagt wurde, sollte es am Harz schön sein.
Eine gute Gelegenheit, den Harz und sein Umland gründlich zu erkunden. Wir planten 2 bis 3 Wochen ein. Doch es kam anders ...

Man sollte es kaum glauben, aber der schnellste Weg von unserem Heimatort bei Köln nach Goslar führt über Hannover.
Ich hatte schon viel von den Herrenhauser Gärten gehört und nun bot sich erstmals die Gelegenheit, sie zu besuchen.
So begann unsere Harzreise gleich mit einem Paukenschlag.

Dienstag, 2. Juni 2015

Als Stellplatz bot sich der Parkplatz direkt Am Großen Garten an. Gleich nach der Ankunft und einem kurzen Spaziergang mit den Hunden
haben wir den ganzen Nachmittag in den weitläufigen Gärten verbracht. Ich war begeistert!
2021 haben wir die Herrenhäuser Gärten übrigens noch mal besucht.

Hannover
Die Herrenhauser Gärten

Der barocke Teil, der Große Garten, wurde 1666 begonnen und in seiner heutigen Form von 1696 bis 1714 unter Kurfürstin Sophie gestaltet.
Er gehört zu den bedeutendsten Barockgärten Europas.

Die Grotte des Großen Gartens wurde 1676 gebaut und ursprünglich
mit Muscheln, Kristallen, Glas und Mineralien geschmückt.
Diese Ausschmückungen wurden schon im 18. Jhdt entfernt.
Die 3 Räume dienten anschließend als Lagerräume.
Nach ihrer Restaurierung wurde die Grotte von 2001 bis 2003
nach Plänen von Niki de Saint Phalle neu gestaltet.

Der Spiegelraum mit dem Thema "Tag und Leben" zeigt mit über 40 Relieffiguren
Beispiele aus fast allen Schaffensperioden der Künstlerin.

Die spiralförmigen Ornamente um die Säule im Eingangsraum sollen "Spiritualität" symbolisieren.
Die Räume sind mit zahlreichen plastischen Figuren mit dem Thema "Das Leben des Menschen" geschmückt.

Der blaue Raum ist der "Nacht und dem Kosmos" gewidmet.
Bunte Frauenfiguren tanzen in den nachtblauen Himmel und greifen nach den Sternen.

Das historische Heckentheater mit den goldenen Figuren

Die große Fontaine im Nouveau Jardin erreicht eine Höhe von bis zu 72 Metern! >

Auch die Themengärten waren wunderschön gestaltet.
Links ein Pavillion im "Niederdeutschen Rosengarten" und
oben Buchsfiguren im "Niederdeutschen Blumengarten".

Der Neptunbrunnen vor dem Galeriegebäude wurde am 28. April 2008 offiziell eingeweiht.
Die Figuren aus dem 17. Jahrhundert hatten von 1849 bis 1997 auf der barocken Balustrade gestanden
und kehrten damit wieder an ihren wahrscheinlich ursprünglichen Standort zurück.

Der dem Großen Garten gegenüber liegende sogen. Berggarten
ist einer der ältesten botanischen Gärten in Deutschland.

Gleich am Eingang befinden sich mehrere Gewächshäuser
mit unterschiedlichen Klimabedingungen.
Das Orchideenhaus beherbergt die größte Orchideensammlung Europas.

Im Irisgarten wachsen über 200 verschiedene Irisarten. Bei unserem Besuch stand die hohe Bartiris gerade in voller Blüte.

Abends folgte dann noch ein weiteres Highlight: Ab 22 Uhr wird der Große Garten illuminiert.
Gut, dass wir direkt neben dem Großen Garten übernachtet haben.
So konnten wir zu den Klängen von Händels Wassermusik auch das Leuchten der Brunnen und Fontänen in aller Ruhe genießen.

Illumination der Gockenfontaine — und die große Fontaine mit einer kleinen Fontaine im Vordergrund

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Harz.
Auf dem Weg lagen noch mehrere interessante Städte, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Hildesheim

In Hildesheim haben wir unser Reisemobil auf dem Stellplatz am Hohnsen-See abgestellt. Dort kann man sehr ruhig stehen.
Für die Hunde gibt es viel Auslaufmöglichkeit und zur Innenstadt ist es nicht allzu weit.

St. Michaelis (1010-1033) gehört seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe.

St. Michaelis ist eine Basilika in der Form des griech. Doppelkreuzes

Epitaph der Familie von Bothmer, 1625 >

Die berühmte bemalte Holzdecke aus dem 13. Jahrhundert
stellt den Stammbaum Christi ("Wurzel Jesse") dar.

rechts: der spätgotische Marienaltar (um 1520)

die Seligpreisungen (Stuckfiguren) um 1200

das Taufbecken aus Bronze von 1618 >

die Engelschorschranke (Stuck), um 1200

Das im Original erhaltene Rathaus von 1268

< Der 1591 geschaffene Renaissance-Erker am Tempelhaus,
der in seinen Brüstungsfeldern neben dem Wappen der Familie von Harlessem
unter anderem auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt,
gilt als Meisterwerk der Steinmetzkunst.

Das Wedekindhaus wurde bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg völlig zerstört.
Nach seinem Wiederaufbau als Fassadenteil der Stadtsparkasse schmücken die hohen, reich geschnitzten Geschosse
samt ihrer Brüstungsfelder mit allegorischen Darstellungen wieder den Hildesheimer Marktplatz.

Das Knochenhauer-Amtshaus von 1529 war das Gildehaus der Fleischer.
Es wird gelegentlich als das schönste Fachwerkhaus der Welt bezeichnet.

Auch das Knochenhauer-Amtshaus wurde 1945 von dem Brand erfasst, der nahezu die gesamte Innenstadt vernichtete. Im Gegensatz zum
Wedekindhaus, von dem nur die Fassade rekonstruiert wurde, wurde das Knochenhauer-Amtshaus ab 1986 im traditionellen Stil rekonstruiert.

Auch der Mariendom aus dem 9. Jhdt. wurde nach seiner Zerstörung am 22. März 1945 in den fünfziger Jahren wieder aufgebaut
und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.

Das spätromanische bronzene Taufbecken entstand um 1226.
Der große romanische Leuchter wurde 1061 von Bischof Hezilo dem Dom gestiftet.
Mit 6 m Durchmesser ist er der größte von insgesamt vier erhaltenen Radleuchtern des Mittelalters.
Im Hintergrund sieht man auch den Thietmarleuchter im Altarraum.
Er ist der älteste der vier Radleuchter.

Die Bernwardstür, ein monumentaler Bronceguss von 1015 ist eine herausragende künstlerische Leistung.
rechts: Die wuntertätige Jungfrau (14. Jhdt.)

Weltberühmt ist der sagenumwobene 1000-jährige Rosenstock an der Apsis.
Die Rosa Canina stand gerade in voller Blüte. >

Der Godehardschrein von 1140 gehört zu den ältesten
erhaltenen Reliquienschreinen des Mittelalters.

Nach der Stadtbesichtigung hatten wir uns ein gutes Essen redlich verdient.
Wie gut, dass gleich neben dem Stellplatz am Hohnsen-See das Restaurant Noah liegt, in dem man sehr gut essen kann.

Unser nächster Übernachtungsplatz war der Wohnmobilpark in der Okeraue

Wolfenbüttel

Am nahe gelegenen Stadtgraben konnte man mit den Hunden spazieren gehen.
Die barocke St. Trinitatiskirche am Holzmarkt wurde zwischen 1716 und 1722 nach einem Brand neu errichtet.

Wolfenbüttel hat über 600 denkmalgeschützte Fachwerkhäuser.
Die Krambuden mit ihren offenen Laubengängen
stehen in einem Bereich, der das bürgerliche vom herzoglichen Leben trennte, bzw. verband.
Früher wurde dieser Teil der Stadt 'Fürstliche Freiheit' genannt und war bewohnt von Bürgen, die größtenteils für den Hof arbeiteten.

Über 4 Jahrhunderte war Wolfenbüttel
Residenz der Welfen-Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg.

Das Prunkportal ...

... und der Innenhof des Schlosses

 

Das Zeughaus neben dem Residenzschloss wurde in den Jahren 1613-1617 als Waffenarsenal der Stadt im Stil der Spätrenaissance erbaut.

links: der Stadtmarkt mit seinem Ratshauskomplex und dem Denkmal Herzog August d. J.
Die 1608 begonnenen Hauptkirche "Beatae Mariae Virginis" ist eines der wenigen Beispiele des Manierismus.
Bei ihr verschmelzen Stilelemente der Gotik, der Renaissance und des Barocks zu einer Einheit.

In der Krummen Straße


weiter geht's nach Hornburg ...


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