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Auf den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen folgte der wärmste Mai seit 130 Jahren: 4° zu warm, sonnig und trocken.
Wir konnten also schon ausgiebig Sonne tanken und sind leicht vorgebräunt zu dieser Reise gestartet.
Am 1. Juni begann nun auch offiziell der Sommer. Bis in den August hinein blieb es bei uns heiß und extrem trocken.
Aber wie mag sich das Wetter in Norwegen zeigen? Gerade die Fjordregion ist durch den vielen Steigungsregen nicht gerade als sonnenverwöhnt bekannt.

Doch wir hatten Glück! Auch in Norwegen war uns der Wettergott hold. Über Skandinavien lag das stabilste Hoch seit 30 Jahren.
Wir hatten nur 2 Regentage und viel Sonne. Was die Temperaturen angeht, war allerdings alles dabei: von Hochsommer bis Winter.

Als "Ersttäter" haben wir uns bei dieser Reise auf die bekanntesten Sehenswürdigkeiten konzentriert.
Es wird hoffentlich nicht unsere letzte Norwegen-Reise sein.
Die mehr als 1.000 norwegischen Fjorde gehören zu den spektakulärsten von der Natur geschaffenen Sehenswürdigkeiten weltweit.
Norwegen ist das Land der Superlative: am längsten, größten, höchsten, tiefsten ... Natur - dramatisch und einladend zugleich.
Und nicht zu vergessen: freundliche Menschen!

Norwegen ist ein Traum für alle Wohnmobil Urlauber.
Dieses große Land kann man nicht erwandern; man muss es er'fahren'. Wir haben durch diese Reise 5.000 km mehr auf dem Tacho.
Eine Reise mit dem Wohmobil ist jedenfalls die beste Art, dieses Land zu erkunden.
Die täglichen Fahrstrecken sind groß und man hat sein Ferienhaus immer dabei.
Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand, nur manchmal etwas schmal. Aber wenn es eng wird,
gibt es genügend Ausweichbuchten.
Leider war es während der Fahrten meist nicht möglich, Fotos dieser grandiosen Landschaft zu machen.
Außerdem können die kleinen Bilder natürlich nur einen schwachen Eindruck dieses wundervollen Landes vermitteln.

Man muss es selbst gesehen haben!

Samstag, 2. Juni 2018

Schacht-Audorf

Aus dem Kölner Raum bot sich der Wohnmobilpark Schacht-Audorf als erstes Etappenziel an.
Am Nordostseekanal in gibt es immer was zu gucken.

Sonntag, 3. Juni 2018

Hirtshals

Nach der Fahrt von Schacht-Audorf nach Hirtshals brauchten die Hunde und wir erst mal etwas Bewegung.
In der Nähe des Leuchtturms von Hirtshals (Parkplatz 57.584743N, 9.942969E) kann man ausgiebig am Strand wandern.
Übernachtet haben wir auf dem Stellplatz von Hirtshals in Sichtweite des Fährenterminals.

Was eine recht interessante Erfahrung war: In Norwegen braucht man kein Bargeld.
Selbst Kleinigkeiten werden einfach und schnell per Kreditkarte bezahlt. (Allerdings macht uns das noch gläserner! ...)
Für die wenigen Fälle, wo man doch mal Bargeld braucht reicht es, wenn man auf der Fähre 50 € in NOK wechselt.
Die Gesamtabrechnung der Kreditkarte zeigte dann detailliert, dass wir incl. Maut für diese Reise pro Tag fast 90 Euro ausgegeben haben.
In diesem Betrag ist alles enthalten: Diesel, Maut, Fähren, Camping-/Stellplätze, Verpflegung sowie Kosten für Besichtigungen und Ausflüge mit dem Schiff usw. Eine Reise durch Norwegen ist nicht gerade billig. Die schöne Landschaft hat eben auch ihren Preis und man sollte es als "Eintritt" für die spektakuläre Natur sehen.

Erfreulich: Die Internet-Abdeckung ist in Norwegen sehr gut!

Montag, 4. Juni 2018

Am nächsten Tag wurde es dann ernst. 1 bis 2 Stunden vor der Abfahrt sollte man sich am Fährterminal einfinden.
Pünktlich um 12h15 fuhr die M/S SuperSpeed 1 los und um 15h30 kamen wir in Kristiansand an.

Kristiansand

... ein letzter Blick zurück zum Strand, an dem die Hunde gestern toben durften.

... und ein erster Blick auf Norwegen. — Die Hunde waren während Überfahrt im Wohnmobil.

Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, sind wir gleich 80 km zum Stellplatz am Südkapp weiter gefahren.
Das Nordkapp wäre wohl doch noch etwas weit gewesen ;-)

Das war übrigens der einzige Stellplatz, auf dem wir 100 NOK in bar in einen Umschlag stecken mussten.
Und selbst hier hätte man den Stellplatz auch im Informationszentrum mit Kreditkarte bezahlen können.

Dienstag, 5. Juni 2018

Südkapp

Lindesnes fyr ist Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm auf dem Festland.
Am 27. Februar 1655 wurde hier Norwegens erstes Leuchtfeuer angezündet.
Der heutige gusseiserne Leuchtturm stammt von 1915.

Ein Riese ist der stählerne Turm auf Kap Lindesnes mit seinen 16 Metern nicht.
Dennoch ist das Leuchtfeuer durch seinen erhöhten Standort bei gutem Wetter fast 40 Kilometer weit zu sehen.
Obwohl Lindesnes fyr 34 Meter hoch über dem Meeresspiegel steht, kann der Turm bei extrem stürmischem Wetter vom Meer überspült werden.

Am nächsten Tag haben wir die Umgebung des Leuchtturms erkundet. — Blick über die Schären am Südkapp

Zwischen den Felsklößen ist es in den Senken feucht und moorig. Das Wollgras (Eriophorum) ist in Norwegen häufig anzutreffen.

Allerdings mussten wir feststellen, dass der markierte, angeblich einfach zu gehende Wanderweg für Hunde nicht geeignet ist.
Es gibt dort eine kleine Steilwand von fast 3 m Höhe, die Zweibeiner dank einer Kletterhilfe gut meistern können, an der die Hunde aber keinen Halt fanden. Chili machte mehrere Versuche, den Fels mit Anlauf springend/kletternd zu bezwingen, scheiterte aber. Carla hatte durch ihr operiertes steifes Vorderbein sowieso keine Chance. Helmut hatte natürlich keine Probleme mit der Steilwand. Ich bin dagegen bei den Hunden geblieben und habe versucht, eine andere Aufstiegsmöglichkeit zu finden. Letztendlich war ich gezwungen, mit den Hunden weglos durch dichtes Gebüsch bis zum Talschluss zu gehen.

Mittwoch, 6. Juni 2018

Flekkefjord

Flekkefjord ist ein idyllisches kleines Hafenstädtchen am Ende des Stolsfjorden. (Wohnmobil-Parkplatz 58.293008N, 6.663230E)

Hier in Südnorwegen ist Weiß die vorherrschende Farbe bei den Häusern.
In Mittelnorwegen trifft man dagegen überwiegend auf dunkel gestrichene Holzhäuser.

Chili war der "Duft" der Trolle sehr suspekt.

Die Fahrt auf der Nordseestraße '44' zum Jøssingfjord war landschaftlich atemberaubend: mit Seen und vielen von der Eiszeit rundgeschliffenen Felskolossen. Das reizvolle Sträßchen ist eine abwechslungsreiche "Traumstraße", bei der man hinter jeder Kurve aufs Neue von der grandiosen Landschaft überrascht wird. Fahrerisch ist die "Route 44" allerdings anspruchsvoll und verlangt vom Fahrer volle Konzentration: kurvenreich und etwas eng, aber es gibt Ausweichstellen. Wir hatten Glück. Erst nach einer längeren engen Passage mit Serpentinen ohne Ausweichmöglichkeit kam uns dann doch noch ein LKW mit Anhänger entgegen.

Jøssingfjord

Am Jøssingfjord haben wir eine ruhige Nacht verbracht (58°19’39,4“N, 6°21’8,7“N)

Helleren

Helleren und Jøssingfjord gehören zu Norwegens schönsten Kulturdenkmälern. Der Ort ist seit Jahrtausenden von Menschen bewohnt.

Die Häuser hat man Anfang des 19. Jhdt. direkt unter die stark überhängende Felswand gesetzt.

Die Häuschen unter dem Helleren haben keine richtige Dachdeckung, weil der Felsen sie beschützt und ein natürliches Dach bildet.

Die letzten Bewohner haben den Helleren um 1920 verlassen.

Talaufwärts konnte man mit den Hunden etwas gassi gehen.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Die RV 44 führte uns durch Jæren, Norwegens Kornkammer mit intensiver Landwirtschaft in einer weitläufigen Kulturlandschaft,
die mit ihren Steinwällen und Hecken an Südengland erinnert und eine Seltenheit in Norwegen ist.

Stavanger

Das Stavanger Camping liegt direkt am See Mosvatnet in einer Parkanlage. Ideal für die Hunde.

^ Im Park habe ich diese Rarität gefunden.
Das seltene Purpurblütige Knabenkraut (Dactylorhiza purpurella) kommt im nordwestlichen Europa vor.

In der Straße "Øvre Holmegate" sind alle Häuser nach einem Plan des Künstlers Craig Flannagan in ausdrucksstarken Farben bemalt.

rechts: Die alten Speicherhäuser am Hafen wurden im 18. und 19. Jhdt. erbaut
und dienten zum Einsalzen der Heringe und und als Lager für Fässer.

Der Valbergturm wurde 1850 als Feuermeldeturm eingerichtet.

Die Altstadt "Gamle Stavanger" gilt als schönste und besterhaltene
noch bewohnte Holzhaussiedlung Norwegens.
Alt-Stavanger hat 173 kleine weiße Holzhäuschen,
die überwiegend im 18. und 19. Jhdt erbaut wurden.

Im Jahr 1975 wurde Gamle Stavanger als eine der
erhaltenswürdigen Städte in Norwegen hervorgehoben.

^ Solch üppigen Blumenschmuck
wie in der "Øvre Strandgate"sieht man in Norwegen nur selten.

In Stavanger gibt es die größte zusammenhängende Bebauung mit Holzhäusern in Europa.
Die Holzhausstadt umfasst hauptsächlich die Bebauung Stavangers
bis zum Zweiten Weltkrieg und umfasst rund 8.000 Häuser.

Der Dom ist das bedeutendste Bauwerk von Stavanger. Er fiel 1272 einem Feuer zum Opfer und wurde Mitte des 19. Jhdt wieder aufgebaut.
Die geschnitzte Holzkanzel stammt aus dem 17. Jhdt.


Weiter geht's zu DEM Wahrzeichen von Norwegen: dem Lysefjord mit dem Preikestolen


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